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Netzentgelte sind Gebühren für den Transport von Strom und Gas und machen einen erheblichen Teil des Energiepreises aus. Während die Übertragungsnetzentgelte seit 2023 bundesweit einheitlich sind, variieren die Verteilnetzentgelte regional stark. In ländlichen Gebieten und Regionen mit viel erneuerbarer Energie sind sie meist höher, da weniger Verbraucher die Kosten tragen. Ab 2025 sollen die Netzentgelte bundesweit angeglichen werden. Industrieunternehmen mit hohem Stromverbrauch können Reduzierungen oder sogar Befreiungen beantragen.

Was sind Netzentgelte?

Netzentgelte, auch Netznutzungsentgelt genannt, sind ein wichtiger Bestandteil des Strom- und Gaspreises. Gezahlt wird das Netzentgelt für die Durchleitung und Verteilung Energie durch die Strom- und Gasleitungen an die Netzbetreiber. Die Versorger geben diese Kosten an die Kunden weiter.

Unterschieden wird bei Strom in zwei Arten der Netzentgelte. Zum einen die Übertragungsnetzentgelte, welche den Stromtransport über weite Strecken finanzieren. Diese sind seit 2023 bundesweit einheitlich, um möglichst ausgewogene Preisverhältnisse zu schaffen. Zum anderen die Verteilnetzentgelte, die für den Transport des Stroms direkt zu den Verbrauchern fällig werden. Diese beinhalten meist die Übertragungsnetzentgelte und variieren von Region zu Region stark. In dicht besiedelten Gegenden sind diese häufig geringer, da die Kosten für Instandhaltung und Ausbau der Infrastruktur auf mehr Verbraucher verteilt werden können.

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Welche Regelungen gibt es für Netzentgelte?

Netzbetreiber schließen mit Gemeinden einen Wegnutzungsvertrag über bis zu 20 Jahre. Dadurch ist kein freier Wettbewerb möglich, es handelt sich daher bei Stromnetzen um natürliche Monopole. Daher werden die Netznutzungsentgelte mittels Erlösobergrenzen reguliert, außerdem sind Netzbetreiber verpflichtet, ihre Netzentgelte im Internet zu veröffentlichen. Interessant ist aus, dass die Strom-Netzentgelte nicht abhängig von der zu übertragenden Länge sein dürfen.

Die Erlösobergrenzen werden von der Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde geprüft und setzen sich aus Kosten für Betrieb, Unterhaltung und Ausbau des Netzes zusammen, hinzu kommt ein kalkulatorischer Gewinn. Die Berechnung dient als Grundlage für die Preise der Netzbetreiber, diese dürfen nicht mehr verdienen als der von der Bundesnetzagentur vorgegebene Gesamterlös.

Bestimmt werden die Preise für Netzentgelte also von den Netzbetreibern, welche jedoch keinen großen Spielraum nach oben haben, da sie durch die Erlösobergrenze der Bundesnetzagentur begrenzt sind. Auf der Rechnung Ihres Energielieferanten separat ausgewiesen.

Die Bundesnetzagentur möchte in Zukunft für noch einheitlichere Netzentgelte sorgen. Dafür sollen die Verteilnetzentgelte in vielen Regionen um einen geringen Betrag steigen. Um diese in Regionen mit hohen Verteilnetzentgelten, zum Beispiel durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, zu senken. Dazu wird bundesweit ein „Aufschlag für besondere Netznutzung“ auf den Strompreis erhoben, diese Entlastungsbeträge werden dann zu entlastenden Netzbetreibern verteilt.

Eine wichtige Regelung bezieht sich auf vermiedene Netzentgelte. Dabei handelt es sich um Betreiber von dezentralen, erneuerbaren Stromproduktionsanlagen, die von dem Betreiber des Verteilernetzes, in das sie einspeisen, ein Entgelt für die Vermeidung der Netznutzung erhalten. Die Preise dafür werden von den Netzbetreibern veröffentlicht. Neue Anlagen, die nach dem 01.01.2018 in Betrieb genommen wurden, erhalten jedoch keine vermiedene Netzentgelte. Nicht-volatile oder steuerbare Anlagen wie Kraft-Wärme-Kopplung erhalten weiterhin vermiedene Netzentgelte, wenn diese vor dem 01.01.2023 in Betrieb genommen wurden.

An das Stromnetz angeschlossene Stromspeicher können von Netzentgelten befreit sein, wenn diese zwischen dem 4. August 2011 und dem 4. August 2026 in Betrieb genommen wurden. Diese Befreiung gilt für einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inbetriebnahme des Stromspeichers.

So wirken Netzentgelte auf den Strom- und Gaspreis

Netznutzungsentgelte sind ein fester Bestandteil des Strom- und Gaspreises. Steigen die Netzentgelte, werden die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weitergegeben und der Preis steigt an. Andersherum führt eine Senkung der Netzentgelte auch meistens zu einer Senkung der Energiekosten, das kommt jedoch darauf an, ob die Stromanbieter diese Kostensenkung an die Verbraucher weitergeben.

Beim Strompreis machen Netzentgelte 2025 im Durchschnitt 23,75 % des Preises aus, die Kosten belaufen sich auf 6,65 Cent pro Kilowattstunde. Der Anteil der Netzentgelte am von Gas liegt 2025 mit 7,5 % deutlich unter dem des Strompreises, die Kosten belaufen sich nur auf 0,75 Cent pro Kilowattstunde.

Durch den deutlich geringeren Anteil am Gaspreis ist der Einfluss auf die Gaskosten insgesamt natürlich auch deutlich geringer. Das kann sich aber in Zukunft ändern, denn die Nachfrage nach Gas sinkt. Das erhöht die Preise, denn der Netzbetreiber muss die Instandhaltungskosten auf weniger Verbraucher aufteilen, was die Kosten der Einzelnen erhöht.

Die höchsten Netzentgelte für Strom hat Brandenburg mit durchschnittlich 12,45 ct/kWh, am niedrigsten ist der durchschnitt in Bremen mit 6,27 ct/kWh.

So hoch sind Netzentgelte in den Bundesländern

Bisher gibt es große regionale Unterschiede bei der Höhe der Netzentgelte in den Bundesländern. Das liegt insbesondere daran, das einige Netzbetreiber durch den Zubau von erneuerbaren Energien stärker belastet sind.

Das wird auch sichtbar, wenn man eine Deutschlandkarte betrachtet. Die Netzentgelte für Strom sind in nördlichen Bundesländern am höchsten, der Hauptgrund dafür ist ausgerechnet die Energiewende. Denn ein Großteil der Windenergie wird im Norden der Bundesrepublik gewonnen.

Auch der Osten hat durch die Notwendigkeit von deutlich höheren Investitionen lange Zeit unter hohen Netzentgelten gelitten, heute bleiben die Netzentgelte im Osten etwas höher, dies liegt jedoch nicht mehr am Ausbau der Infrastruktur, sondern an der geringen Bevölkerungsdichter und wenigen Industrieabnehmern, wodurch die Netzentgelte die einzelnen Verbraucher stärker belasten.

Nicht ohne Zufall hat der Stadtstaat Bremen die niedrigsten Netzentgelte zu verzeichnen. Verhältnismäßig günstige Netznutzungsgebühren gibt es zudem unter anderem in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen.

Die Netzentgelte für Strom sollen 2025 angeglichen werden, indem die Kosten bundesweit gerechter verteilt werden. Wie genau die regionalen Unterschiede sind, bleibt abzuwarten. Eine Prognose der Netzentgelte für Strom besagt, dass in den Bundesländern Hamburg, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die Netzentgelte etwas ansteigen werden, in allen anderen Bundesländern sollen die Netzentgelte 2025 im Vergleich zum Vorjahr sinken.

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Netzentgelte in der Industrie

Die Netznutzungsentgelte für Strom machen rund 15 % des Industriestrompreises aus. Die Kosten dafür sind in den vergangenen Jahren um fast 10 % gestiegen. Endverbraucher mir einem netzstabilisierenden Nutzungsverhalten können eine Reduzierung der Netzentgelte beantragen.

Die genauen Regelungen für Netzentgelte sind im Gesetz StromNEV § 19 Abs. 2 festgelegt. Demnach kann bei einer atypischen Netznutzung, das bedeutet bei einer vorhersehbaren Jahreshöchstlast, welche in lastschwachen Zeiten auftritt, die Netzentgelte um bis zu 80 % gesenkt werden. Bei einer stromintensiven Netznutzung kann sogar noch mehr gespart werden. Dabei handelt es sich um einen Verbrauch von mindestens 7.000 Benutzungsstunden pro Jahr und einem Stromverbrauch von 10 GWh an einer Abnahmestelle. In dem Fall kann das Unternehmen sogar von den Netzentgelten befreit werden.

Industrieunternehmen, welche einer der Voraussetzungen erfüllen, sollten daher unbedingt ein individuelles Netzentgelt beantragen.

Des Weiteren gilt es insbesondere in der Industrie Lastspitzen zu vermeiden, denn diese bedeutet automatisch höhere Kosten. Grund dafür ist die Unterteilung in Grund- und Arbeitspreis, wie es auch vom Hausstrom bekannt ist. Hinzu kommt in der Industrie ab einem Strombedarf über 100.000 kWh der Leistungspreis, bei dem auch Netzentgelte festgelegt werden. Bei Unternehmen, die darunterfallen, wird alle 15 Minuten eine Strommessung vorgenommen. Diese Messung bildet das Verbrauchsverhalten ab, aus dem der höchste Mittelwert wird der Leistungspreis berechnet, wodurch Lastspitzen die Netzentgelte in die Höhetreiben können. Um das zu verhindern, arbeiten viele Industrieunternehmen mit Lastmanagementsystemen.

FAQ

Was versteht man unter Netzentgelt?

Netzentgelt ist ein Teil des Strompreises, die an die Netzbetreiber gehen. Diese sorgen für den Ausbau sowie die Instandhaltung der Netze und sind für die Durchleitung und Verteilung der Energie verantwortlich.

Wo sind die höchsten Netzentgelte?

Die Netzentgelte sind in ländlichen Regionen und Regionen mit viel erneuerbarer Energie bisher am höchsten. Dazu zählen insbesondere die nördlichen Bundesländer. In Zukunft sollen die Netzentgelte sich in Deutschland aneinander angeglichen werden.

Wer ist von Netzentgelten befreit?

Eine Befreiung vom Netzentgelt können Unternehmen beantragen, wenn diese über 7.000 Benutzungsstunden und eine Abnahme von 10 GWh übersteigen.

Wie zahlt man Netzentgelt?

Netzentgelte sind in den Stromkosten enthalten. Der Verbraucher zahlt die Rechnung des Energieversorgers, dieser leitet die Netzentgelte an die Netzbetreiber weiter.

Sinken die Netzentgelte für Strom 2025?

In vielen Teilen Deutschlands werden die Netzentgelte durch die bundesweite Angleichung sinken. In einigen Teilen werden die Netzentgelte dadurch aber auch erhöhen. Die höchsten Senkungen werden in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg erwartet.