veröffentlicht am: 17.03.2025
Die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD zeigen bereits an, welchen Kurs die Energiepolitik unter einer möglichen neuen Regierung einschlagen könnte. Das Sondierungspapier deutet an, dass der Kurs der Ampelregierung nicht komplett über Bord geworfen wird. Erneuerbare Energien sollen u.a. weiter ausgebaut werden. Andere Anhaltspunkte sucht man im Sondierungspapier vergeblich: Die Themen Heizen und Wärme werden nicht behandelt.
Wahlkampf, Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen – Rund um die Bundestagswahl spielt auch die Energiepolitik immer wieder eine wichtige Rolle. Die Sondierungsgespräche von CDU/CSU und SPD geben bereits eine erste Vorschau, in welche Richtung es unter einer möglichen neuen Regierung gehen kann, auch wenn die tatsächlichen Koalitionsgespräche gerade erst beginnen.
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Sondierungsergebnisse: Das können Verbraucher und Industrie erwarten
Das Sondierungspapier vom 8. März fasst zentrale energie- und wirtschaftspolitische Ziele zusammen. Geplant sind niedrigere Strompreise durch eine Senkung der Stromsteuer und Netzentgelte sowie ein günstigerer Industriestrompreis. Der Ausbau erneuerbarer Energien, neue Gaskraftwerke und Reservekraftwerke sollen das Energieangebot sichern. Zudem sollen CO₂-Abscheidung, Wasserstoffnetze und klimaneutrale Leitmärkte gefördert werden, während die Automobilindustrie durch Kaufanreize für E-Autos und die Vermeidung von Strafzahlungen gestärkt werden soll. Die Klimaziele bis 2045 bleiben bestehen, wobei Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliches Wachstum gemeinsam umgesetzt werden sollen.

Energiepolitik der Ampelregierung 2.0
Die Ampelregierung erzielte Fortschritte bei der Energiewende, insbesondere im Photovoltaikausbau, während in anderen Bereichen wie Windkraft, Wasserstoff und E-Mobilität Nachholbedarf besteht. Trotz Kritik an ihrer Energiepolitik setzte sie Maßnahmen zur Flächenausweisung für Windkraft, vereinfachte Genehmigungsverfahren und erhöhte Ausschreibungen um. Das Sondierungspapier der neuen Koalition plant den Ausbau erneuerbarer Energien, die Deckelung von Netzentgelten und den Bau neuer Gaskraftwerke, lässt aber zentrale Themen wie die Wärmewende aus. Kritiker fordern eine stärkere Marktintegration erneuerbarer Energien, einen Kapazitätsmarkt für steuerbare Kraftwerke und verbesserte Investitionsanreize für den Netzausbau.