veröffentlicht am: 03.04.2025
Herkunftsnachweise für grünen Strom sind oft irreführend, da sie fälschlicherweise grauen Strom als grünen ausweisen. Wer einen echten Ökostromtarif sucht, sollte stattdessen auf vertrauenswürdige Label wie das ok-power-Label und das Grüner-Strom-Siegel schauen. Diese haben strenge Kriterien für Ökostromtarife. Darüber hinaus können Verbraucher auch selbst aktiv die Energiewende unterstützen, indem sie auf Photovoltaik, Wärmepumpe und Solarthermie setzen.
Ökostrom sollte die klimafreundliche Variante zu fossilen Energieträgern sein, indem Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasser produziert wird. Aber wie umweltfreundlich ist Ökostrom wirklich, wenn viele Energieversorger ihre Stromtarife nur als Ökostrom tarnen? Um echten Ökostrom zu erkennen, können sich Verbraucher entweder an Ökostromlabeln orientieren oder die Unternehmen und die angebotenen Tarife selbst genauer unter die Lupe nehmen.
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Grünen Strom erkennen durch Ökostromsiegel
Laut einer Civey-Umfrage wünschen sich die meisten Verbraucher mehr Transparenz bei der Herkunft von Ökostrom, da viele Energieanbieter durch den Handel mit Herkunftsnachweisen die tatsächliche Stromquelle verschleiern. Um echten Ökostrom zu erkennen, sollten Verbraucher sich nicht nur auf Herkunftsnachweise verlassen, sondern auf zertifizierte Ökostromsiegel wie das ok-power-Siegel oder das Grüner-Strom-Label achten. Diese garantieren, dass der Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt.

Die TÜV-Siegel sind nach dem ersten Zertifizierungsaudit ein Jahr gültig. Die Vertragslaufzeit beträgt aber drei Jahre. Es findet also jährlich je ein Überwachungsaudit statt, um zu prüfen, ob die Anforderungen eingehalten werden. Bei bestandener Überprüfung verlängert sich die Gültigkeit um ein Jahr. Das ok-power-Siegel hat eine Laufzeit von einem Jahr, das Grüner-Strom-Label ist dagegen zwei Jahre gültig.
Trägt ein Stromtarif kein Ökostromlabel, kann es auch zielführend sein, sich mit dem Unternehmen zu beschäftigen und herauszufinden, inwiefern es sich für Ökostrom einsetzt und wie sehr es noch in fossile Brennstoffe oder Kernkraft involviert ist. Im Gegensatz zu den vertrauenswürdigen Ökostrom-Labeln ist das aber ein deutlicher Mehraufwand. Für den einen oder anderen wird es sich aber trotzdem lohnen, und sei es auch nur, um das eigene Gewissen zu beruhigen.
Ökostrom im Strommix
Ökostromtarife beeinflussen nicht direkt den Strom, der aus der Steckdose kommt, sondern sollen den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix erhöhen. In Deutschland sind jedoch Herkunftsnachweise für heimischen Ökostrom rar, da geförderter Strom keine Zertifikate erhalten kann. Deshalb kaufen Energieversorger oft Herkunftsnachweise aus dem Ausland, ohne dass dies den tatsächlichen Ausbau erneuerbarer Energien fördert. So kann fossiler Strom als Ökostrom deklariert werden. Verbraucher sollten daher auf verlässliche Ökostromzertifikate achten, um echte nachhaltige Tarife zu unterstützen.

Auch Verbraucher können die Energiewende unterstützen
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, selbst in erneuerbare Energien zu investieren, etwa durch Photovoltaikanlagen, Balkonkraftwerke oder Wärmepumpen, um unabhängiger zu werden und Kosten zu senken. Solaranlagen lohnen sich besonders, wenn der erzeugte Strom selbst genutzt wird, und Batteriespeicher erhöhen die Unabhängigkeit weiter. Wärmepumpen sind in gut gedämmten Gebäuden effizient, können in unsanierten Altbauten jedoch hohe Stromkosten verursachen. Solarthermieanlagen reduzieren den Gasverbrauch, vor allem für Warmwasser, und können mit Wärmepumpen kombiniert werden. Förderungen und Zuschüsse helfen, die hohen Anschaffungskosten zu bewältigen.